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Messungen, Prüfungen, Arbeitssicherheit Gesundheitsschutz

Weit mehr als Standard: die Arbeit des Referates Messtechnik

Ein Mann in weißem Kittel führt knieend auf einem gepflasterten Platz ein Experiment durch. Mehrere Personen beobachten ihn aus sicherer Entfernung

Hier geht es zum ausführlichen Beitrag zur ersten Fachveranstaltung Strahlarbeiten.

 

 

Das Team des Referats Messtechnik der BG BAU kennt man meist nur auf Baustellen und in Unternehmen der baunahen Bereiche – die Ergebnisse aller Messungen und Screenings (z. B. Expositionsbeschreibungen) werden jedoch regelmäßig genutzt, nicht nur in den Mitgliedsunternehmen. Da durch die wechselnden Bedingungen beim Arbeiten im Freien und auf zeitlich begrenzten, beweglichen Baustellen standardisierte Messungen oft nicht möglich sind, muss das Referat Messtechnik immer wieder neue Wege gehen und neue Techniken fördern oder selbst entwickeln. Ein Blick hinter die Kulissen – Aufgaben, Herausforderungen und beispielhafte Lösungen des Referats Messtechnik.
 

Zwei Personen in Schutzanzügen arbeiten in einem Raum mit beschädigter Wand. Sie entfernen Material nahe dem Boden. Neben ihnen steht ein Messgerät auf einem Stativ zur Erfassung von Schadstoffen.
Arbeitsplatzmessung biologischer Arbeitsstoffe
Bild: BG BAU


Das Referat Messtechnik gehört zur Hauptabteilung Prävention der BG BAU und ist mit 18 Mitarbeitenden an elf Standorten bundesweit tätig. Zu den Hauptaufgaben zählen die Tätigkeit als messtechnischer Dienst der BG BAU, arbeitsplatzorientierte Prüfungen sowie Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, die oft über die Anforderungen einer normalen Messstelle hinaus gehen.
 

Messtechnischer Dienst 

Im Rahmen der Aufgaben der BG BAU gemäß des SGB VII werden Arbeitsplatzmessungen in Unternehmen und auf Baustellen durchgeführt. Zumeist erfolgt die Beauftragung durch die Aufsichtspersonen der BG BAU, die für die Baustelle zuständig sind, um die Exposition der Beschäftigten unabhängig kontrollieren zu können. Ermittelt wird dabei die Exposition der Beschäftigten gegenüber Gefahrstoffen, biologischen Arbeitsstoffen, Lärm, Vibration, UV-Strahlung, klimatischen Einflüssen und Gelenkbelastungen. Die Analysen erfolgen entweder im Zentrallabor des Instituts für Arbeitsschutz der DGUV (IFA) oder im eigenen Prüflabor. Anhand der gewonnenen Daten können Aufsichtspersonen, Arbeitsmediziner und -innen und Fachabteilungen der BG BAU überprüfen, ob die vor Ort umgesetzten Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten ausreichend sind, und ggfs. bei Umsetzung von Verbesserungen unterstützen und beraten.
 

Ein Bauarbeiter mit Schutzhelm, Handschuhen und Warnkleidung arbeitet mit einer Bohrmaschine auf einer Baustelle im Innenbereich. An der Schulter ist ein Lärmmessgerät angebracht.
Messung der Lärmexposition
Bild: BG BAU

 

Wann und für wen wird gemessen? 

Das Referat Messtechnik wird nur im Auftrag und Interesse der BG BAU und in Zusammenarbeit mit den zuständigen Fachabteilungen und Referaten als Team tätig – nicht auf direkten Wunsch einzelner Unternehmen (z. B. bei Voruntersuchungen auf Asbest vor einer Baumaßnahme oder bei einer geforderten Messung durch die Gewerbeaufsicht).
 

Übergreifende Messauswertungen und Messprogramme 

Das Referat Messtechnik ist auf verschiedenen Baustellen bei wiederkehrenden Fragestellungen und Tätigkeiten unterwegs und sammelt die dort auftretenden Expositionsdaten für die Fachabteilungen der BG BAU und Arbeitskreise. Die Messergebnisse vergleichbarer Baustellen und Tätigkeiten werden zusammen und übergreifend ausgewertet. Damit ist es in vielen Fällen möglich, bereits vor einer Baumaßnahme zu erkennen, ob die ausgewählten Schutzmaßnahmen auf der Baustelle voraussichtlich ausreichend sind, ohne dass Ergebnisse einer Arbeitsplatzmessung auf dieser Baustelle vorliegen. Das bedeutet eine erhebliche Zeit- sowie auch Kostenersparnis.
 

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Auch die Messkampagnen bzw. Messprogramme für Gefahrenschwerpunkte, die in der Regel von der Prävention der BG BAU identifiziert werden und bei Mitgliedsunternehmen stattfinden, ermitteln die Gefahren/Belastungen bei bestimmten Tätigkeiten und beschreiben auf Basis der Daten die entsprechenden Maßnahmen auf Baustellen und in Unternehmen, bei denen von einem ausreichenden Schutz der Beschäftigten ausgegangen werden kann.
 

Ergebnisse 

Die von der BG BAU ermittelten Messdaten und deren Auswertung werden u. a. in Veröffentlichungen, Expositionsbeschreibungen, EGU (Empfehlungen Gefährdungsermittlung der Unfallversicherungsträger) und Reports verwendet, die für alle frei verfügbar und anwendbar sind.
 

Verfügbare EGU für bspw. folgende Anwendungen:

• Einsatz von Kaltschweißmitteln für PVC-Bodenbeläge
• Einsatz von Straßenfräsen (Wirtgen) mit Absauganlage – Fräsen von Asphaltbelägen
• Fräsen von Asphaltbelägen mit BOMAG-Straßenfräse mit Elektroabscheider
• Verwendung von Trichlorethylen bei der Prüfung von Asphalt (Waschtrommelverfahren)
• Verwendung von Perchlorethylen bei der Prüfung von Asphalt (Waschtrommelverfahren)
 
Weitere EGU finden Sie auf der Seite der DGUV.
 

Bei den Expositionsbeschreibungen liegt für die jeweiligen Tätigkeiten eine ausreichende Zahl repräsentativer Arbeitsplatzmessungen mit eindeutigem Befund vor, und es sind auch verfahrensbedingt in Zukunft keine Änderungen zu erwarten. Daher können diese Ergebnisse unmittelbar zur Beurteilung der Konzentrationen in der Luft in Arbeitsbereichen herangezogen werden; weitere Messungen sind nicht erforderlich.
 

Vorteile für Unternehmen 

Mit Anwendung dieser Beschreibungen und Empfehlungen entfällt für die Unternehmer der sonst geforderte Nachweis des Schutzes der Beschäftigten gegenüber diesen Einwirkungen. Dies wäre häufig mit eigenen, selbst zu finanzierenden Messungen verbunden, die bei Anwendung der o. g. Hilfen entfallen können. 

Zudem werden die Datenkollektive auch für die notwendige Bestätigung einer berufsbedingten Erkrankung herangezogen. Denn mit diesen Daten kann auch geprüft werden, ob die mit verschiedenen Tätigkeiten verbundenen Expositionen gegenüber z. B. Gefahrstoffen oder Lärm mit einer berufsbedingten Erkrankung einhergehen können.
 

Auf einer Baustelle hebt ein Bauarbeiter mit Schutzhelm Mauersteine an. Er trägt zur Messung der ergonomischen Belastung ein Messsystem am Oberkörper.
Messung von ergonomischen Belastungen
Bild: BG BAU

 

Besondere Herausforderungen – besondere Lösungen 

Die bisher beschriebenen Arbeiten werden auch von den messtechnischen Diensten anderer Unfallversicherungen in der einen oder anderen Form durchgeführt. Die BG BAU steht jedoch vor weiteren Herausforderungen, die insbesondere durch die wechselnden Bedingungen beim Arbeiten im Freien und auf zeitlich begrenzten, beweglichen Baustellen begründet sind. Dies hat weitreichende Auswirkungen auf die Arbeit der Abteilungen der Prävention und so auch auf die Messtechnik:

  • In einem festen Betrieb mit täglich wiederkehrenden Bedingungen stehen Möglichkeiten zur Verlaufskontrolle und Optimierung zur Verfügung, die bei Baustellen im Freien ausgeschlossen sind.
  • Prognosen können oftmals nur anhand großer Messkollektive und nur durch Herunterbrechen auf einzelne Tätigkeiten erstellt werden.
  • Rechtsgrundlagen und Techniken sind in der Regel auf stationäre Betriebe ausgelegt.

Das bedeutet, dass die Prävention der BG BAU immer wieder neue Wege gehen und neue Techniken fördern oder selbst entwickeln muss. Einige Beispiele für eigene Forschungen und Entwicklungen der Messtechnik, die aufgrund der besonderen Anforderungen der Prävention der BG BAU entwickelt wurden, seien nachfolgend vorgestellt.
 

Arbeitsplatzmessung beim Straßenbau: Eine Straßenbaumaschine trägt Asphalt auf, während Messgeräte und Beschäftigte den Arbeitsprozess überwachen.
Arbeitsplatzmessung im Freien
Bild: BG BAU

 

Prüf-Messungen: praxisorientierte nachstellende Messungen 

Immer wieder fragen Mitgliedsunternehmen, welche Geräte für den Einsatz auf den Baustellen empfohlen werden können, und werden auf die DGUV Test Prüf- und Zertifizierungsstellen verwiesen, die den Weg der Prüfung und Zertifizierung von Maschinen und persönlicher Schutzausrüstung begleitet und die Notwendigkeiten in der Bauwirtschaft und baunaher Bereiche in die Normung einbringen. Doch die reine Maschinenprüfung ist nicht überall ausreichend! Denn bei bestimmten Fragestellungen wie z. B. der Freisetzung von Staub allgemein oder spezifischen Gefahrstoffen geht die Belastung bzw. Gefährdung mit bestimmten Tätigkeiten und Materialien einher, die auch in der Prüfung abgebildet sein müssen. Hier gilt es, für diese Anwendung geeignete und reproduzierbare Prüfungen zu entwickeln, bei denen die Bedingungen im Betrieb und auf den Baustellen so nachgebildet werden, dass Geräte wie beim Baustelleneinsatz getestet werden, aber auch miteinander vergleichbar sind. 

Diese Prüfungen erfolgen u. a. durch Arbeitsplatzmessungen, die umfangreich dokumentiert werden. Dazu werden Messungen in einem speziellen Prüfraum und einem Versuchsgraben durchgeführt.

Prüfung von staubarmen Bearbeitungssystemen 

Das Paradebeispiel dafür sind die Prüfungen von staubarmen Bearbeitungssystemen, bestehend aus Bearbeitungsmaschine und mobilem Entstauber, die bei Arbeiten mit mineralischen Produkten wie Beton und Kalksteinen eingesetzt werden. Die gemeinsam mit den Fachabteilungen und Herstellern entwickelten Prüfungen in den Prüfräumen in der Bayerischen Bauakademie in Feuchtwangen wurden mittlerweile als EU-Norm (DIN EN 50632) veröffentlicht. Seit dem Beginn des Projekts 2003 wurden mehr als 750 Bearbeitungssysteme in acht verschiedenen Kategorien getestet. Die Anwendungsbereiche werden kontinuierlich weiterentwickelt.
 

Zwei Personen in Schutzanzügen und Atemmasken messen in einem geschlossenen, gläsernen Raum die Staubbelastung.
Projektmessungen in einer Staubkammer
Bild: BG BAU

 

Was folgt daraus? 

Alle positiv getesteten Bearbeitungssysteme werden in einer Positivliste online veröffentlicht. Die Anschaffung dieser Systeme wird von der BG BAU im Rahmen der Arbeitsschutzprämien finanziell unterstützt. Durch die Kontrolle und Begleitung der Entwicklungen der Hersteller konnte eine kontinuierliche Verbesserung der Gerätesysteme gefördert werden.

Prüfung von Geräten für Verdichtungsarbeiten in Gräben 

Mit Verbrennungsmotoren ausgerüstete Rüttelplatten und Stampfer produzieren Abgase wie Kohlenstoffmonoxid oder Dieselmotoremissionen und Stickoxide. Für die Prüfung und Bewertung dieser Geräte wurde eigens ein Versuchsgraben gebaut, der je nach Fragestellung unterschiedlichen Bau- und Grabenbedingungen angepasst werden kann. Auch hier sind alle positiv getesteten Geräte in einer Positivliste online veröffentlicht. Auf der Website der BG BAU sind zudem verschiedene Expositionsbeschreibungen verfügbar, z. B. Expositionen gegenüber Dieselmotoremissionen, Expositionen beim Einsatz von Stampfern und Rüttelplatten.
 

Eine Person mit Helm, Gehörschutz und Atemschutz arbeitet mit einer Verdichtungsmaschine auf einem schmalen, mit Schotter bedeckten Abschnitt. Messgeräte sind am Rand des Grabens angebracht.
Messung im Versuchsgraben, dessen Maße flexibel anpassbar sind
Bild: BG BAU

 

Forschung und Entwicklung 

Wie geht man damit um, wenn es für eine Problematik keine geeigneten Geräte oder Messverfahren gibt? In der Regel werden dann Projekte Dritter beauftragt und finanziert. Auch hier unterscheidet sich die BG BAU von anderen Unfallversicherungsträgern, da sie auch eigene Entwicklungen durchführt. So ist auch das Referat Messtechnik in verschiedenen Forschungsprojekten mit eingebunden, bei denen neue Verfahren und Geräteentwicklungen getestet werden. Darüber hinaus werden von uns auch Eigenentwicklungen betrieben, wie z. B.:

Schnelles Gefahrstoff-Screening mit SPME auf der Baustelle 

Auf diversen Baustellen, z. B. in kontaminierten Bereichen, treten immer wieder Beschwerden der Beschäftigten durch unvorhergesehene Gefahrstoffe auf, die durch Geruch auffallen und/oder zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Die bekannten Stoffe können diese Beschwerden nicht verursachen. Wie kann man also ohne großen Aufwand die verantwortlichen Gefahrstoffe identifizieren, um zu klären, welche Maßnahmen zu ergreifen sind? 

Mit den Standardmessverfahren können zwar viele Stoffe gezielt untersucht werden. Sie sind jedoch nicht dafür gedacht, einen Überblick über die vor Ort auftretenden Stoffe (das sog. Stoffinventar) zu geben. Der Aufwand, die verschiedenen Verfahren auf Verdacht anzuwenden, ist weder personell noch kostentechnisch vertretbar. Zudem soll dieser Überblick zeitnah und einfach möglich sein. Deshalb wurde ein Verfahren zur Spurenanalytik (SPME = solid phase Micro extraction) für ein Gefahrstoff-Screening so adaptiert, dass mit einer Luftprobe oder Materialprobe, die auch von Aufsichtspersonen oder Beschäftigten auf der Baustelle gezogen werden können, mehrere Hundert organische Stoffe im Prüflabor der BG BAU qualitativ nachgewiesen werden können. So können auffällige Gefahrstoffe schnell identifiziert werden, wodurch zumeist schon geeignete Maßnahmen ergriffen oder nun gezielte quantitative Messungen nachgezogen werden können.
 

Eine Person kniet auf dem Boden mit einem spritzenförmigen Probenbecher.
Das SPME-Probenset ist auch von Laien einfach auf Baustellen nutzbar.
Bild: BG BAU
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Nahaufnahme einer Hand, die einen spritzenförmigen Probebehälter hält.
Das SPME-Probenset ist auch von Laien einfach auf Baustellen nutzbar.
Bild: BG BAU
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Messverfahren für Arbeiten mit Epoxidharzen 

Epoxidharze zeichnen sich durch wertvolle technische Eigenschaften aus, leider jedoch auch durch ihre allergieauslösende Wirkung. Die sog. sensibilisierenden Stoffe sind vor allem Härter, wie verschiedene Diamine und Reaktivbeschleuniger wie Glycidylether. Beide Stoffklassen sind eher schwerflüchtig und analytisch mit den üblichen Methoden sehr schlecht zu fassen. Da auf kein geeignetes Messverfahren zurückgegriffen werden konnte, hat das Referat Messtechnik ein eigenes Verfahren entwickelt, mit dem diese Stoffe in der Luft am Arbeitsplatz gemessen werden können. Mit diesen konnte nachgewiesen werden, dass auch unter ungünstigen Bedingungen nur sehr geringe Konzentrationen der Glycidylether, die eine fruchtbarkeitsschädigende Wirkung haben, eingeatmet werden können. Trotz des neuen Gefahrenhinweises H360F „Kann die Fruchtbarkeit einschränken“ sind keine zusätzlichen Schutzmaßnahmen wie Atemschutz erforderlich, ohne dass Abstriche an der Sicherheit gemacht werden (siehe Beitrag zur neuen Kennzeichnung von Epoxidharzen mit „Gesundheitsgefahr“, BauPortal 1/2025).
 

Arbeitsplatzmessung in einer Werkstatt: Eine Person mit Atemschutz arbeitet an einer weißen Platte, daneben steht Mess- und Absaugtechnik. Im Vordergrund zeigt ein Monitor Messwerte zu Luft- und Staubbelastung.
Prüfmessungen mit Visualisierung der Exposition
Bild: BG BAU

 

Stoffselektives Messverfahren zur Auswahl von Handschuhen 

Die Auswahl geeigneter Handschuhe bei der Verarbeitung von Produkten ist eine große Herausforderung. Mithilfe der etablierten Standardmessverfahren für die Handschuhprüfung können jedoch schwerflüchtige und sensibilisierende Inhaltsstoffe selbst nicht untersucht werden. Man behilft sich mit Referenzsubstanzen, gegenüber denen die Handschuhe getestet werden. Produkte wie Lacke oder die oben erwähnten Epoxidharze bestehen jedoch aus einer Vielzahl von Inhaltsstoffen, die sich bei der Wanderung durch das Handschuhmaterial (man spricht von Permeation) gegenseitig beeinflussen können. Im Rahmen von Forschungsprojekten wurde ein stoffselektives Messverfahren entwickelt, mit dem die Permeation der Produkte mit all ihren Inhaltsstoffen gemeinsam untersucht werden kann. Die Stoffe werden dann selektiv bestimmt. 

Zusammen mit Schutzhandschuh-Herstellern und dem IFA wurde ein Prüfgrundsatz für Epoxidharze entwickelt, bei dem das stoffselektive Messverfahren mit den Standardmessverfahren kombiniert wird. Die so getesteten Handschuhe können für den Einsatz mit Epoxidharzen empfohlen werden, da hier auch die sensibilisierenden Stoffe berücksichtigt wurden.
 

Fazit 

Das Referat Messtechnik unterstützt in vielen Bereichen die Anstrengungen der BG BAU, neue Hilfestellungen für die Mitgliedsunternehmen zu entwickeln, und arbeitet dafür auch eng mit externen Arbeitskreisen, Verbänden und Herstellern zusammen. Die Themen der aktuellen Projekte sind breit gefächert und regelmäßig kommen neue dazu. Sobald Ergebnisse und Umsetzungen in die Praxis vorliegen, werden diese veröffentlicht und für alle Interessierten zugänglich gemacht. Diese Arbeiten des Referats gehen weit über die Kontrollmessungen einer Messstelle hinaus und setzen den Anspruch der BG BAU – sich nicht mit einem „geht nicht“ zufrieden zu geben – mit der erforderlichen Kreativität bei der Suche nach neuen, auch unkonventionellen Lösungen um.
 

Autoren

Dr. Christoph Emmel

Referat Messtechnik
BG BAU Prävention

Anke Templiner

Redaktion BauPortal

Ausgabe

BauPortal 4|2025