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Oberer Teil eines Plakats mit dem Schriftzug und Logo des Fachkongresses.
Bild: Erdal Top - Bauverlag

Rückblick auf den 8. Deutschen Fachkongress für Absturzsicherheit

Der 8. Deutsche Fachkongress für Absturzsicherheit fand am 10. und 11. Oktober 2024 in der DASA Arbeitswelt Ausstellung in Dortmund mit rund 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. In den Fachvorträgen ging es um die Erstellung einer robusten Gefährdungsbeurteilung zur Vermeidung von Absturzunfällen, um die Planung und Umsetzung von Absturzsicherungen im Steil- und Flachdachbereich sowie um die Montage und Prüfung von Anschlagpunkten.
 

Drei Männer stehen nebeneinander auf einer Bühne.
Stephan Thomas, Marco Einhaus und Harald Dippe auf dem 8. Fachkongress für Absturzsicherheit in der DASA
Bild: Erdal Top - Bauverlag

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Der Fachkongress für Absturzsicherheit fand dieses Jahr in der Energiehalle und der benachbarten Stahlhalle der DASA-Arbeitswelt-Ausstellung in Dortmund statt. Die DASA gibt auf einer Fläche von insgesamt 13. 000 m² und in sechs Ausstellungsbereichen Einblicke in verschiedene Arbeitswelten. Der Ausstellungsbereich „Bauhandwerk“ zeigt beispielsweise, wie Lärm, Staub und Hitze zu Belastungen bei der Arbeit führen und wie man solche Gefährdungen und Unfälle auf der Baustelle vermeidet.

 

Unachtsames Verhalten und Routine als Ursache von Unfällen  

Im Impulsvortrag am ersten Kongresstag wurde das Thema Arbeitssicherheit aus psychologischer Perspektive betrachtet. Der Vortrag wurde gemeinsam von Marcus Morlinghaus und Dr. Renate Mayer konzipiert und von Paul M. Brannt vom „Theater Interaktiv“ präsentiert.
 

Ein Mann hält in einer Halle einen Vortrag.
Paul M. Brannt referiert beim 8. Fachkongress für Absturzsicherheit in der DASA
Bild: BG BAU

Dabei sensibilisierte der Referent das Publikum mit der Frage, wie viele von ihnen – wider besseren Wissens – auf der Autobahn häufig zu dicht aufahren oder Fahrrad ohne Helm fahren. Jeden Tag würden durschnittlich 70 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen in Europa ums Leben kommen, erklärte Paul M. Brannt. Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts kamen allein in Deutschland im Vorjahr insgesamt 2839 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben – das sind fast acht Todesfälle pro Tag. Die Statistik zeigt, dass die Gefahr von Unfällen im Straßenverkehr hoch ist. Dieser Gefahr sei man sich aber häufig nicht bewusst, aus Gewohnheit, Routine oder Unachtsamkeit würden viele Menschen im Alltag nicht immer darauf achten, sich sicher zu verhalten, erklärte Brannt. Aber auch auf der Baustelle kann unachtsames, unsicheres Verhalten und nicht hinterfragte Routinen ebenfalls schnell zu Unfällen führen.

 

Weniger Arbeitsunfälle ingesamt, dafür mehr tödliche im Jahr 2023

Dass unachtsames Verhalten und falsche Routinen auf Baustellen und in baunahen Bereichen zu schweren Unfällen führen können, zeigte auch der Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Marco Einhaus, Leiter des Referats Hochbau bei der BG BAU Prävention. Insgesamt 96 153 Arbeitsunfälle verzeichnete die BG BAU 2023 auf Baustellen in Deutschland. Damit ist die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle im Vergleich zum Vorjahr um mehr als drei Prozent zurückgegangen. Die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle ist jedoch leicht gestiegen: 76 Beschäftigte kamen 2023 bei Arbeitsunfällen auf Baustellen ums Leben – das sind zwei Menschen mehr als im Jahr davor. Absturzunfälle sowie herabfallende oder kippende Bauteile gelten dabei laut BG BAU als Hauptursachen für tödliche Arbeitsunfälle in der Bauwirtschaft. Besonders häufig komme es bei Arbeiten auf Dächern zu Durchsturzunfällen komme, etwa durch ungesicherte Lichtkuppeln oder Dachöffnungen.  
 

Marco Einhaus, BG BAU Prävention, hält einen Vortrag auf dem Fachkongress für Absturzsicherheit.
Marco Einhaus, BG BAU Prävention
Bild: Erdal Top/Bauverlag

 

Die Absturzsicherung vor Gericht

Unter dem Titel "Die Absturzsicherung vor Gericht" verdeutlichte Jochen Mittenzwey, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht bei der Berliner MO45LEGAL, in seinem Vortrag anhand von realen Rechtsfällen, wer im Falle eines Absturzunfalls haftet und somit zur Verantwortung gezogen werden kann.
 

Mann referiert vor einer großen Präsentationsfolie, die verschiedene Schnittmengen zeigt.
Vortrag Jochen Mittenzwey auf dem 8. Fachkongress für Absturzsicherheit DASA
Bild: BG BAU

Sichere Höhenarbeiten in der Praxis 

Neben den Fachvorträgen gab es auf dem Kongress auch einen Praxisteil: Nach einer theoretischen Einführung in das Thema Höhenrettung durch Hauptbrandmeister Tobias Stroth von der Feuerwehr Dortmund zeigten die Spezialisten der Höhenrettungsgruppe der Dortmunder Feuerwehr in der Stahlhalle der DASA eine Rettungsübung, die von den Zuschauerinnen und Zuschauern aufmerksam verfolgt wurde.
 

Hinter einem Ausstellungstisch mit ausgelegten Prospekten steht ein Roll-up der BG BAU mit lebenswichtigen Regeln.
Ausstellungsstand der BG BAU beim 8. Fachkongress für Absturzsicherheit
Bild: BG BAU

 

Austausch in der Fachausstellung

Begleitend zum Fachkongress für Absturzsicherheit gab es auch in diesem Jahr eine Fachaustellung, die viele Möglichkeiten zum Informieren, Austauschen und Netzwerken bot. Auch die BG BAU war mit einem Stand vertreten und stellte dort aktuelle Angebote und Lösungen im Bereich Absturzsicherheit vor. 
 

Autor

Redaktion BauPortal