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Deutscher Ingenieurbaupreis 2024 vergeben

Nachtaufnahme des beleuchteten Luftschiffhangars Mühlheim, eine Holzkonstruktion in zirkulärer Bauweise.
Gewinner des Deutschen Ingenieurpreises 2024: der Luftschiffhangar in Mühlheim an der Ruhr
Bild: WDL/Stefan Lamberty

Der Deutsche Ingenieurbaupreis geht dieses Jahr nach Essen. Das Ingenieurbüro Ripkens Wiesenkämper Beratende Ingenieure PartGmbB erhielt am 28. November bei einer feierlichen Preisverleihung im Deutschen Technikmuseum in Berlin den mit 30.000 Euro dotierten Staatspreis für den Luftschiffhangar in Mülheim an der Ruhr. Mit dem erstmals ausgelobten Nachwuchspreis (10.000 Euro) wurde das Ingenieurbüro Pyttlik & Bormann S.À R.L für das CLTECH Brettsperrholzwerk in Kaiserslautern ausgezeichnet. Die Verleihung nahmen Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, und Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer, vor rund 200 Gästen vor.

Der Deutsche Ingenieurbaupreis ist als Staatspreis der bedeutendste Preis für Bauingenieurinnen und -ingenieure in Deutschland und wird alle zwei Jahre verliehen – dieses Jahr zum fünften Mal. Er wird gemeinsam vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und der Bundesingenieurkammer (BIngK) vergeben. Das Wettbewerbsverfahren wurde vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) durchgeführt. Zusätzlich wurden für vier Projekte Auszeichnungen verliehen, die mit je 4.000 Euro dotiert sind.
 

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Mit dem Staatspreis werden beispielhafte Ingenieurbauwerke oder Ingenieurleistungen ausgezeichnet, die eine besondere Innovation und Gestaltqualität aufweisen, von vorbildlichem Umgang bei der Instandsetzung historischer ingenieurtechnischer Lösungen zeugen und positiv zur Gestaltung des öffentlichen Raums beitragen.

  • (dotiert mit 30.000 Euro)

    Projekt: Luftschiffhangar in Mülheim an der Ruhr
    Ingenieurbüro: Ripkens Wiesenkämper Beratende Ingenieure PartGmbB, Essen
    Tragwerksplanung: Ripkens Wiesenkämper mit Marx Krontal Partner, MKP GmbH, Hannover
    Bauherrschaft: Westdeutsche Luftwerbung Theodor Wüllenkemper GmbH & Co. KG, Mülheim an der Ruhr

    Aus der Jurybewertung
    Der Luftschiffhangar gewinnt den Deutschen Ingenieurbaupreis 2024, weil alle Kriterien der Auslobung – Gestaltung, Konstruktion, Innovation, Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit – in diesem Projekt in vorbildlicher Weise umgesetzt wurden. Der im Inneren an eine Kathedrale erinnernde Luftschiffhangar ist ein imposantes Beispiel für die konsequente Umsetzung des Holzbaus. Die Fachwerkträger und alle Knotenpunkte sind als reine Holzverbindungen ausgeführt. Diese innovative Konstruktion stellt einen bedeutenden Fortschritt im Holzbau dar. Die Dimensionierung des Hallentragwerks und die Verwendung von vorgefertigten, rückbaubaren Elementen zeugen von einer durchdachten, von Anfang an integralen und BIM-gestützten Planung. Die vom frühzeitigen Dialog zwischen Holzbau, Tragwerksplanung und Maschinenbau geprägte Planung zeigt, wie innovative Lösungen in die Praxis umgesetzt werden können. Vor diesem Hintergrund beeindruckt auch die Bauzeit von nur sechs Monaten. Der Luftschiffhangar verknüpft in idealer Weise Ingenieurbaukunst mit Nachhaltigkeitskriterien. Die Holzkonstruktion ist rückbaubar, so dass eine Wiederverwendung der Bauteile möglich ist. Die Fundamente des Vorgängerbaus wurden vor Ort gebrochen und direkt wieder eingebaut, der Boden des Hangars besteht aus gebrauchten Betonplatten und die Aluminiumdeckung ist sortenrein rückbaubar und recycelbar.

  • (dotiert mit 10.000 Euro)

    Projekt: CLTECH Brettsperrholzwerk in Kaiserslautern
    Ingenieurbüro: Pyttlik & Bormann S.À R.L, Grevenmacher, Luxemburg
    Bauherrschaft: CLTECH GmbH & Co. KG, Kaiserslautern

    Aus der Jurybewertung:
    Der über 34 Meter spannende, 2,60 Meter hohe hybride Fachwerkträger, der die Ausbildung eines sehr ressourcensparenden Dachtragwerks ermöglicht, wurde von der Jury als besonders preiswürdig hervorgehoben. Durch die innovative Kombination von Eichenschwachholz mit den Stahlzugdiagonalen konnte eine schlanke und CO2-minimierte Konstruktionsweise mit geringer Bauhöhe realisiert werden. Das Betreten von Neuland bei der Verwendung von Schwachholz im Holzbau betrifft sowohl die konstruktive Ausbildung als auch deren Bemessung. Die Nutzung von lediglich entrindeten Hölzern ermöglichte zudem eine neue gestalterische Sprache und verleiht dem Tragwerk seine einzigartige Charakteristik. Hervorzuheben ist die kurze Planungs- und Ausführungszeit, die nur durch eine vertrauensvolle und kooperative Zusammenarbeit aller Beteiligten möglich war.

  • (dotiert mit je 4.000 Euro)

    Projekt: Rennrodelbahn Oberhof
    Ingenieurbüro: HOFFMANN.SEIFERT.PARTNER architekten ingenieure Partnerschaftsgesellschaft (HSP), Suhl
    Bauherrschaft: Zweckverband Thüringer Wintersportzentrum Oberhof

    Projekt: Neues Schiffshebewerk Niederfinow
    Generalplanung: Tractebel Hydroprojekt GmbH, Weimar
    Bauherrschaft: WNA Berlin, Wasserstraßen-Neubauamt, Berlin

    Projekt: Werk- und Forschungshalle Diemerstein in Frankenstein
    Ingenieurbüro: Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen des t-lab Holzarchitektur und Holzwerkstoffe, RPTU Kaiserslautern-Landau unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Jürgen Graf und graf ingenieure, Heubach
    Bauherrschaft: Stiftung für die TU Kaiserslautern (inzwischen: Stiftung für die RPTU) / Villa Denis GmbH, Frankenstein

    Projekt: Müngstener Brücke in Solingen-Schaberg
    Ingenieurbüro: IGS INGENIEURE GmbH & Co. KG, Weimar
    Bauherrschaft: DB Netz AG Regionalbereich West, Düsseldorf (seit 1. 1. 2024: DB InfraGO)

  • Projekt: Ehemalige Wäscherei Spindler im Spreekarree, Berlin-Spindlersfeld
    Ingenieurbüro: EiSat GmbH, Gesellschaft Beratender Ingenieure für Bauwesen, Berlin
    Bauherrschaft: SF Projektentwicklungsgesellschaft mbH c/o Hilpert GmbH, Würzburg

    Projekt: Behelfsbrücken über die Ahr
    Ingenieurbüro: PlannIng GmbH, Bad Neuenahr-Ahrweiler
    Bauherrschaft: Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler

Zwei Gelenkbögen aus Fichtenholz werden miteinander verbunden. Die Knotenpunkte wurden durchgehend mit Holz gezapft.
Luftschiffhangar Mühlheim
Bild: WDL/Stefan Lamberty
Autor

Redaktion BauPortal


Ausgabe

BauPortal 4|2024