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Vogelperspektive auf die eingerüstete Bogenbrücke, im Hintergrund ist die Oder zu sehen.
Die 130 m spannende Bogenbrücke über das Stromfeld wird weltweit erstmalig im Eisenbahnverkehr als Netzwerkbogenbrücke mit Carbonhängern ausgeführt. | Bild: PERI Deutschland

Brückenbau

Innovativer Brückenschlag zwischen Deutschland und Polen

Eine projektspezifisch geplante Gerüstlösung und eine enge, ergebnisorientierte Zusammenarbeit aller Beteiligten sorgen dafür, dass der Bau der Oderbrücke Küstrin-Kietz trotz anfänglicher Anpassung der Bautechnologie sowie krisenbedingter Engpässe bei Baumaterial und Personal sichtbar voranschreitet.

 

Die Eisenbahnbrücke über die Oder zwischen Küstrin-Kietz auf deutscher Seite und dem polnischen Kostrzyn erfordert 150 Jahre nach ihrer Erbauung einen modernen, leistungsfähigeren Neubau. Sie gilt als grenzübergreifendes Symbol für das Zusammenwachsen Europas. Die neue Brücke besticht durch eine innovative Bautechnik: Die 130 m spannende Bogenbrücke über das Stromfeld wird weltweit erstmalig im Eisenbahnverkehr als Netzwerkbogenbrücke mit Carbonhängern ausgeführt. Auf der polnischen Seite schließen sich drei Vorlandbrücken bis zur Gesamtlänge von 260 m an.

 

Gut geplanter Gerüstbau

Bei der Bauausführung unterstützten PERI-Ingenieure aus Erfurt und Leipzig die Sächsische Bau GmbH und Otto Gerüstbau GmbH mit umfassendem Support und einer projektspezifisch ausgearbeiteten Gerüstlösung auf Basis des PERI-UP-Gerüstbaukastens. Das PERI-UP-Trag- und Arbeitsgerüst ermöglicht die fachgerechte Montage der Hauptbrücke auf der deutschen Oderseite, indem die einzelnen Stahlsegmente sicher aufgelagert und positionsgenau verschweißt werden können. Nach Fertigstellung wird die Hauptbrücke in Form einer 185 m langen Stahl- und Carbonkonstruktion über Hilfspfeiler in die endgültige Position eingeschoben. Darüber hinaus kommt das Trag- und Arbeitsgerüst auch bei der zeitgleichen Herstellung der Vorlandbrücke sowie für spätere Wartungs- und Überwachungsarbeiten zum Einsatz.

 

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Geometrisch und statisch angepasst

Grundlage der Gerüstkonstruktion ist eine 3D-Planung mithilfe einer spezifischen CAD-Lösung von PERI, welche die hochkomplexen Erfordernisse aus geometrischer Anpassung an die Brückenkonstruktion und gleichzeitig die hohen Lastableitungen aus den unterschiedlichen Bauzuständen in einer integrierten Gerüstlösung berücksichtigte. Damit ließen sich Einzellasten bis zu 760 kN vertikal abtragen, die maximale Horizontallast betrug 180 kN.

Vorteilhaft bei Planung und Ausführung ist das metrische Systemraster des Gerüstsystems, das eine montage- und nutzerfreundliche Gerüstanpassung mit Standardbauteilen in 25-cm-Schritten ermöglicht. Zudem lassen sich mietbare Bauteile aus dem Infrastrukturbau in die Gesamtlösung integrieren, die ebenfalls auf dem metrischen Grundraster basieren. Auch der statische Nachweis wird dank der Verwendung standardisierter Bauteile aus einer Hand vereinfacht. Denn auch eine prüffähige Statik war Bestandteil der umfassenden Lösung von PERI.

 

Oberste Ebene der Brücke mit verschiedenen Gerüsten.
Die beiden Baukastensysteme PERI UP und VARIOKIT bilden ein Trag- und Arbeitsgerüst, um die einzelnen Stahlsegmente sicher auflagern und positionsgenau verschweißen zu können.
Bild: PERI Deutschland

 

Planung, Statik und Logistik gut koordiniert

Der Projektleiter von PERI kümmerte sich bei diesem Projekt aber nicht nur um die Koordinierung der Planungsleistungen inklusive des prüffähig statischen Nachweises. Er stellte auch die Materialverfügbarkeiten sicher und verantwortete die zeitlich abgestimmten Lieferungen der großen Gerüstmengen auf die Baustelle. Insbesondere zu Beginn der Baumaßnahme führten Bündelung und Koordination durch einen Projektverantwortlichen zu einer kurzen Planungsdauer, die eine rasche Umsetzung auf der Brückenbaustelle ermöglichte. Dort konnte aufgrund der schnellen Gerüstmontage zusätzlich wertvolle Zeit gespart werden.

 

Autor

Redaktion BauPortal


Ausgabe

BauPortal 3|2023