Europatag der deutschen Bauwirtschaft

Berufliche Qualifizierung war das Motto der europäischen Veranstaltung von SOKA-BAU¹.

Gregor Asshoff für den Vorstand und Uwe Nostitz für die Tarifpartner begrüßten die Gäste und hoben die Bedeutung der kollektiv finanzierten Branchenausbildung in der Bauwirtschaft hervor. Jürgen Siebel, Direktor des Europäischen Zentrums für die Förderung der Berufsbildung (CEDEFOP) ging in seinem Eröffnungsvortrag auf den besonderen Stellenwert der dualen Ausbildung in Deutschland und ihren Vorbildcharakter in Europa ein. Sie gelte zu Recht seit Jahrzehnten als Erfolgsfaktor für den Wirtschaftsstandort Deutschland.
 

Der Weg zu Spitzenleistungen

Im Gespräch mit Moderator Detlef Fechtner (Chefredakteur der Börsen-Zeitung) berichtete Jean-Marie Pfaff, die belgische Torwartlegende der achtziger und neunziger Jahre (insbesondere beim FC Bayern München), von seinen Erfahrungen im nationalen und internationalen Fußball und den Methoden, sich immer wieder zu Spitzenleistungen zu motivieren.

Um Spitzenleistungen ging es auch im Gespräch mit Pierre Holze. Der junge Berliner hat Ende 2022 bei den World Skills, der Weltmeisterschaft der Berufe, den Sieg unter den Maurern davongetragen. Holze, der auch am wieder erbauten Stadtschloss in Berlin und über das Programm Erasmus plus im italienischen Mantua gearbeitet hat, berichtete von den Vorbereitungen und dem umfangreichen Training, die schließlich zu seinem Erfolg führten. Der Erwerb des Meistertitels in seinem Beruf sei nun das nächste Ziel, verriet er.
 

Ziele des Europatags und der AEIP-Konferenz

Der Europatag der deutschen Bauwirtschaft dient als Gelegenheit, um in Brüssel ins Gespräch mit Vertretern von EU-Institutionen, Verbänden und weiteren Interessenvertretern zu kommen und bestehende Kontakte zu vertiefen. Viele der Teilnehmer des Europatags hatten sich bereits einen Tag vorher in Paris zur Jahreskonferenz des AEIP² mit dem Titel „Paritätische Institutionen bewältigen Veränderungen“ getroffen, um Strategien zur Sicherung der Sozialversicherungen zu diskutieren. Von besonderem Interesse für die BG BAU waren Veränderungen aus der digitalen Revolution für den sozialen Frieden und die Verwaltungen. Neben dem Vertreter der Europäischen Kommission (Raymond Maes, DG EMPL) nahmen Repräsentanten verschiedener Organisation – wie OECD³, BusinessEurope⁴, ETUC⁵, SOKA-BAU, BG BAU u. a. – an dieser spannenden Konferenz teil.
 

Fazit

Nach Einschätzung des Vertreters der BG BAU, Bernd Merz, waren beide Veranstaltungen recht wichtig. „Über den eigenen Tellerrand blicken, offen für Neues zu sein, neue Perspektiven einzunehmen und sich eine umfassende Meinung zu bilden, ist keine Kür, sondern eine Pflichtaufgabe für einen Träger der gesetzlichen Unfallversicherung“, lautet sein Fazit zum Europatag und zur Konferenz.