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EU-Kompetenzpartnerschaft für den Bausektor

Konzept mit einer imaginären Stadtlandschaft vor einer europäischen Flagge und einem Turmdrehkran.
Bild: Francesco Scatena - stock.adobe.com


Im Februar 2022 hat die Baubranche mit Unterstützung der Europäischen Kommission eine Kompetenzpartnerschaft im Rahmen des Pakts für Qualifikation („Pact for Skills“) ins Leben gerufen.
 

Die EU-Partnerschaft zielt darauf ab, in den nächsten fünf Jahren mindestens 25 % der Arbeitskräfte in der Baubranche weiterzubilden und umzuqualifizieren. Das betrifft drei Millionen Arbeitnehmende und soll dazu beitragen, dass der Bausektor mit dem grünen und digitalen Wandel Schritt hält und die in der EU-Renovierungswelle („EU Renovation Wave“) festgelegten Ziele erreicht: Die Renovierung des EU-Gebäudebestands soll die Energieeffizienz verbessern und gleichzeitig den Übergang zu sauberer Energie vorantreiben.
 

Inhalte der Qualifikationsmaßnahmen

Die neue Kompetenzpartnerschaft für den Bausektor konzentriert sich auf Fähigkeiten in Bereichen wie:

  • Energieeffizienz,
  • Kreislaufwirtschaft,
  • Digitalisierung.

Nicolas Schmit, Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte: „Das Bauökosystem ist auf gut ausgebildete Menschen angewiesen. Neue Technologien und Klimaziele bedeuten, dass Arbeitnehmer neue Fähigkeiten erlernen und erwerben oder aktualisieren müssen.“

Die Kommission beabsichtigt, Übergangspfade („transition pathways“) für das Bauökosystem mitzugestalten, den Bausektor bei seinem ökologischen und digitalen Wandel zu unterstützen und gleichzeitig seine Widerstandsfähigkeit gegen Krisen zu erhöhen, wie jüngst gegen Einbußen aufgrund der Corona-Pandemie.
 

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Ziele des „Pact for Skills“

Die Kompetenzpartnerschaft für den Bausektor ist Teil des EU-Pakts „Pact for Skills“: Mit diesem „Pakt für Qualifizierung“ fördert die Europäische Kommission Aktivitäten, die Ressourcen mobilisieren und alle relevanten Interessengruppen anregen, konkrete Maßnahmen zur Weiterqualifizierung und Umschulung von Menschen zu ergreifen. Angestrebt sind Partnerschaften, die grüne und digitale Übergänge sowie lokale und regionale Wachstumsstrategien unterstützen.

Ziel des Pakts ist es, einen fairen und belastbaren Aufschwung zu fördern und den grünen und digitalen Wandel sowie die Industrie- und KMU-Strategien der EU zu verwirklichen.
 

Wer kann dem Pakt beitreten?

Der „Pact for Skills“ fordert öffentliche und private Organisationen auf, ihre Kräfte zu bündeln und konkrete Maßnahmen für Weiterqualifizierung und Umschulung zu ergreifen. Angesprochen sind Unternehmen, Arbeitnehmer, nationale, regionale und lokale Behörden, Sozialpartner, branchenübergreifende und sektorale Organisationen, Bildungs- und Ausbildungsanbieter, Handelskammern und Arbeitsverwaltungen. Beitreten können dem Pakt

  • einzelne Unternehmen oder andere private oder öffentliche Organisationen,
  • regionale oder lokale Partnerschaften,
  • industrielle Ökosysteme oder branchenübergreifende Partnerschaften.
     

Was bietet der „Pact for Skills“?


Die Kommission unterstützt die Unterzeichnenden des Pakts durch spezielle Dienste:

  • als Netzwerkknotenpunkt, einschließlich: Unterstützung bei der Suche nach Partnern und ersten Treffen der Partnerschaften; Verknüpfung mit bestehenden EU-Instrumenten, z. B. Europass, Skills Panorama, EURES und Europäisches Netzwerk der öffentlichen Arbeitsverwaltungen („European Network of Public Employment Services“); Förderung der Aktivitäten der Paktmitglieder,
  • als Wissenszentrum, einschließlich: Webinare, Seminare, Peer-Learning-Aktivitäten; Informationen zu Projekten, Tools, Instrumenten und Best Practices, EU-Politiken und -Instrumenten,
  • als Beratungs- und Ressourcenzentrum, einschließlich: Zugang zu Informationen über relevante EU-Finanzierung; Anleitung zur Ermittlung finanzieller Möglichkeiten; Erleichterung des Austauschs zwischen den Pakt-Mitgliedern und nationalen/regionalen Behörden.

Finanzierung und Charta des „Pact for Skills“

EU-Mittel, insbesondere das Finanzierungsprogramm „Recovery and Resilience Facility“ und die einschlägigen Finanzierungsinstrumente des mehrjährigen Finanzrahmens 2021 - 2027 („Multiannual Financial Framework 2021 - 2027“) können für diesen Pakt genutzt werden. Die Unterzeichnenden des Pakts werden ermutigt, konkrete Verpflichtungen zur Weiterbildung und Umschulung einzugehen. Alle Mitglieder verpflichten sich, die Grundprinzipien seiner Charta zu respektieren:

  • Förderung einer Kultur des lebenslangen Lernens für alle,
  • Aufbau starker Kompetenzpartnerschaften,
  • Überwachung des Angebots/der Nachfrage nach Qualifikationen und Antizipation des Qualifikationsbedarfs,
  • Vorgehen gegen Diskriminierung und für die Gleichstellung der Geschlechter und Chancengleichheit.
     

Roundtables mit Vertretern von Industrie, Behörden, Ausbildungsanbietern

Nicolas Schmit, Commissioner for Jobs and Social Rights, und Thierry Breton, European Commissioner for the Internal Market, organisieren eine Reihe hochrangiger Rundtischgespräche mit Vertretern der Industrie, regionaler und nationaler Behörden, von Sozialpartnern sowie Bildungs- und Ausbildungsanbietern. Bereits stattgefunden haben Gesprächsrunden zu den Themen Bauwirtschaft, Luftfahrt- und Verteidigungssektor, Automobilsektor, Tourismus, energieintensive und erneuerbare Energien u. a.
 

Autor

Redaktion BauPortal


Ausgabe

BauPortal 4|2022