Volkswirtschaftliche Bedeutung der Bauwirtschaft

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) untersuchte im Auftrag des Hauptverbandes der Bauindustrie (HDB), durch welche konjunkturellen und strukturellen Herausforderungen die Bauwirtschaft in Deutschland gekennzeichnet ist und wie man diesen – vor allem auf politischer Ebene – begegnen kann.

Mit einem direkten Anteil von 5,2 % (Jahr 2019) hat die Bauwirtschaft eine große Bedeutung für die Bruttowertschöpfung der Volkswirtschaft. Seit dem Hochpunkt im Jahr 2021 ist die Wertschöpfung des Baugewerbes laut IW bis zum Ende des Jahres 2023 jedoch um real 15 % gesunken. Als Grund dafür wird der Mix von steigenden Zinsen, globaler Unsicherheit und deutlich höheren Baukosten gesehen. Stagnierende Investitionskosten haben einen großen Anteil an dieser Entwicklung.
 

Hoher Investitionsbedarf

Um die nach IW-Schätzungen erforderliche Zahl von 355.000 Wohnungen pro Jahr bis 2030 zu erreichen, müssten die Investitionen in den Wohnungsbau um gut 20 Mrd. € real jedes Jahr, gemessen am Niveau von 2022, steigen.

Erhöhung der Produktivität

Trotz deutlicher Erhöhung der Kapitalintensität stagniert die Arbeitsproduktivität seit den 1990er-Jahren. Angesichts zunehmender Fachkräfteengpässe ist dies umso bedeutender. Eine wesentliche Ursache dafür ist die Überregulierung des Bauens.

Fazit

Um diese Herausforderungen zu meistern, müssen die Angebotsbedingungen für die Bauwirtschaft verbessert werden. Ohne eine Steigerung der Bauinvestitionen werden weder die Wohnungsbau- noch die Klimaschutzziele erreicht, und erst recht nicht die die Verbesserung der öffentlichen Infrastruktur.