Weniger Arbeitsunfälle, mehr Berufskrankheiten auf deutschen Baustellen
Für 2023 verzeichnet die BG BAU im Vergleich zum Vorjahr weniger Arbeitsunfälle auf Baustellen und in den baunahen Dienstleistungen. Die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle bleibt in etwa auf dem Niveau von 2022. Demgegenüber steigt die Zahl der angezeigten Berufskrankheiten.
Im Jahr 2023 gab es auf Baustellen und im Bereich der baunahen Dienstleistungen in Deutschland insgesamt 96.153 meldepflichtige Arbeitsunfälle. Das sind 3.227 weniger als im Jahr 2022. Ein Drittel aller meldepflichtigen Arbeitsunfälle am Bau hat Verletzungen an den Händen zur Folge. Mit einem Anteil von 17,7 % folgen Verletzungen an Füßen oder Sprunggelenken, und rund 10 % der Verletzungen betreffen die Arme.
Arbeitsunfälle mit Todesfolge
76 Beschäftigte sind 2023 bei einem Arbeitsunfall am Bau ums Leben gekommen. Das sind zwei Tote mehr als 2022. Die Hauptursachen sind Absturzunfälle sowie herabfallende oder kippende Bauteile. Beide Ursachen zusammen machen rund 70 % aller tödlichen Arbeitsunfälle am Bau aus.
Mehr Berufskrankheiten in der Bauwirtschaft
Die Zahl der gemeldeten Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit steigt seit Jahren kontinuierlich an. Auch 2023 ist im Vorjahresvergleich erneut ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. So waren es 2023 mit insgesamt 19.658 neuen Verdachtsmeldungen 1.430 Fälle mehr als im Vorjahr.
Die im Jahr 2023 am häufigsten gemeldeten Berufskrankheiten sind Lärmschwerhörigkeit (4.581), Hautkrebs durch die ultraviolette Strahlung der Sonne (2.952), band- scheibenbedingte Wirbelsäulenerkrankungen (1.867), Verschleißerkrankungen des Kniegelenkes (1.436) und Lungenkrebs in Verbindung mit einer Asbeststaublungenerkrankung (1.286).
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Ausgabe
BauPortal 3|2024
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