
Fachtagung Abbruch mit Fokusthema „Qualität im Abbruch“
Die vom Deutschen Abbruchverband e. V. (DA) ausgerichtete „Fachtagung Abbruch“ mit dem Fokusthema „Qualität im Abbruch“ fand am 14. März 2024 in der STATION Berlin statt. Nach der Keynote von Wolfgang Grupp von der Trigema W. Grupp mit dem Titel „Qualität in Deutschland – Verantwortung und Leistung von Unternehmern in Deutschland“ gab es viele spannende Vorträge zu Asbest, zu Rückbauprojekten und zu Bauwerkssprengungen. Das Publikum konnte nach jedem Vortrag den Referierenden Fragen per App zu stellen.
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Abbruch und Rückbau
Wie durch eine gute Vorplanung die Qualität gesichert wird und zur Risikominimierung bei Abbruchprojekten beitragen kann, erläuterte Markus Rost von der Constructure GmbH. Am Beispiel „Rückbau des BMWMotorenwerks in München“ präsentierten Gregor Scherleitner und Stepan Steinberger von der PORR Becker Abbruchtechnik GmbH wie mit „LEAN Construction“ der Abbruch von Gebäuden und Anlagen reibungslos und ressourcenschonend gestaltet werden kann. Welche Kriterien bei der Suche nach einem qualifizierten Abbruchunternehmen helfen, thematisierte Dr. Klaus Konertz. Dieter Schnittjer vom Verband der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik (VDBUM) unterstrich, wie wichtig es ist, dass Auftragnehmer und Auftraggeber über den gleichen Wissenstand verfügen. Gezielte Weiterbildungen können vor allem Projektverantwortlichen in öffentlichen Verwaltungen helfen, Kompetenzen aufzubauen.
Die besonderen Anforderungen, die beim Rückbau von Kernkraftwerken zu erfüllen sind, beleuchtete Thomas Mandrysch von der PreussenElektra GmbH. Bevor der konstruktive/ konventionelle Abbruch starten konnte, erfolgte der mehr als 20 Jahre dauernde nukleare Rückbau.
Kreislaufwirtschaft im Abbruch – Möglichkeiten und Grenzen
Recycling und Kreislaufwirtschaft können funktionieren, wenn die regulatorischen Hürden abgebaut werden. So das Resümee von Michael Weiß vom DA e. V. zum Recyclingkongress, der am 12. und 13. Februar 2025 mit über 200 Teilnehmenden stattgefunden hat. Er bezog sich auf die Ergebnisse einer Mitgliederbefragung zur aktuellen Ersatzbaustoffverordnung (EBV). Diese führe aufgrund der erhöhten Dokumentationspflichten und langen Genehmigungszeiten zu mehr Bürokratie. Zudem werden bei vielen Ausschreibungen immer noch Primärvor Recyclingmaterialien bevorzugt. Weitere Probleme sind neue Prüfwerte und Untersuchungsmethoden, die zur Verschiebung von Materialströmen in Richtung Deponierung führen, sowie der uneinheitliche Produktstatus für Recyclingbaustoffe (MEB).
Das Thema Materialstrom griff auch Louis Delker von der LD Umwelt GmbH auf. Er erläuterte, wie ein gezieltes Stoffstrommanagement Potenziale freisetzen und zu einer nachhaltigeren Ressourcennutzung führen kann.
Die Chancen, die sich durch die DIN 1045-2 neu bei der Verwertung von RC-Material ergeben, zeigte Christian Pöppel von der KRO Kiesgruben Rekultivierung Oberbayern GmbH auf.

Andreas Pocha vom Deutschen Abbruchverband eröffnete und beendete die Fachtagung Abbruch.
Asbest bei Abbruchprojekten
Beim Thema Umgang mit Asbest bieten laut Andreas Fricke von der Balance Ingenieurund Sachverständigengesellschaft mbH weder die novellierte Gefahrstoffverordnung noch die LAGA M23 (Abfallrecht) bisher eine angemessene Regulierung. Durch gestrichene Veranlasserpflicht zur Asbesterkundung werden Auftragnehmer (Bauunternehmen) mit der Gefährdungsbeurteilung und – damit verbunden – mit der Gesundheitsfürsorge für Beschäftigte allein gelassen.
Sprengabbruch als Teamwork
Damit eine Sprengung erfolgreich und sicher durchgeführt werden kann, müssen alle Akteure Hand in Hand arbeiten. Dies resümierten Janina Frias von der Arcadis Germany GmbH, Clarissa Rapps von der Wölfel Engineering GmbH und Michael Schneider von der Richard Liesegang GmbH im Nachgang von Sprengungen, die im Rahmen des Rückbaus des Kraftwerks Ensdorf stattfanden.
Beim Rückbau von Windenergieanlagen setzt man vermehrt auf Sprengabbrüche. Welche Sprengvariante bei welcher Windenergieanlage zum Einsatz kommt und welche Vor- und Nachteile dieses Rückbauverfahrens hat, präsentierte Johannes Hubrich von der Regrata Abbruch und Recycling GmbH.
Austausch und Netzwerken
In diesem Jahr präsentierten 114 Aussteller eine große Bandbreite an Produkten und Lösungen für die Abbruchbranche. Die BG BAU war auch mit einem Stand vertreten und informierte ausführlich zum Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz bei Abbrucharbeiten.

Team der BG BAU am Infostand auf der Fachtagung Abbruch 2025
Autor
Ausgabe
BauPortal 2|2025
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