Abbruch
Fachtagung Abbruch 2024 im angepassten Format
Die vom Deutschen Abbruchverband e. V. (DA) ausgerichtete Fachtagung Abbruch, die am 22. März 2024 in der STATION Berlin stattfand, präsentierte sich in diesem Jahr in einem leicht veränderten Format. Statt einer prominenten Keynote erwartete das Publikum eine Podiumsdiskussion zum Veranstaltungsthema „Nachhaltigkeit im Abbruch“, welches auch das Motto der diesjährigen Fachtagung war. Erstmalig wurde der Fokus auf ein spezielles Thema gesetzt, das sich auch in den Vorträgen widerspiegelte.
Bei der Podiumsdiskussion am Vormittag tauschten sich Prof. Dr. Christian Berg (Experte für Nachhaltigkeit) Thomas Hagedorn (Hagedorn Management), Sybille Mai (EPEA GmbH) und Johannes Schlenter (H.P. Schlenter GmbH) über Status quo und Visionen der Nachhaltigkeit im Abbruch aus. Moderiert wurden die Diskussion sowie auch das Vortragsprogramm von Kristina zur Mühlen.
Das Vortragsprogramm
Alle Vorträge stellten die Möglichkeiten von mehr Nachhaltigkeit im Abbruch vor. So erläuterten Michael Appel und Lena Näßl von der PST Spezialtiefbau Süd GmbH das Prinzip Urban Mining. Anhand von Praxisbeispielen zeigten sie, wie rezykliertes Abbruchmaterial zur Betonherstellung genutzt wird.
Katrin Bahlo von der Madaster Germany GmbH erläuterte, wie die Plattform madaster ein Materialkataster – also die Datensammlung, welche Materialien wie verbaut sind – und Digitalisierung zusammenbringt. Im Ergebnis können daraus Materialpässe, Zirkularitätsanalysen und Aussagen zur CO2-Bilanz von Materialien erstellt werden.
Um nachhaltiger neu zu bauen, müssen Materialressourcen aus Abbruchgebäuden besser genutzt werden. Welche Möglichkeiten und Anreize die DGNB-Zertifizierung Gebäuderückbau dabei bietet, stellte Dr. Christine Lemaitre von der DGNB GmbH vor.
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Valentin Gutknecht von der neustark AG demonstrierte, wie aus Rückbaumaterial eine CO2-Senke wird. Bei dieser Lösung kann Abbruchmaterial durch Karbonatisierung CO2 speichern. Katrin Mees vom Deutschen Abbruchverband e. V. erklärte, was hinter der EU-Taxonomie steckt und welche Herausforderungen, aber auch Chancen für Unternehmen aus der Abbruchbranche damit verbunden sind.
Dass Sprengungen weniger CO2-Emissionen verursachen als ein maschineller Abbruch, führte Eduard Reisch von der Reisch Sprengtechnik anhand einer Vergleichsrechnung vor. Des Weiteren zeigte er, wie mit Sprengfaltung ausgediente Windenergieanlagen (WEA) zeit- und platzsparend gesprengt werden.
Das gezeigte Sprengprojekt war eine der drei Bauwerkssprengungen, die Martin Hopfe und die Mitglieder des Fachausschusses Sprengtechnik im Deutschen Abbruchverband vorstellten.
Austausch und Netzwerken
Wie im vergangenen Jahr präsentierten mehr als 120 Aussteller eine große Bandbreite an Produkten und Lösungen für die Abbruchbranche. Die BG BAU war auch mit einem Stand vertreten und informierte ausführlich zum Thema Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz bei Abbrucharbeiten.
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Ausgabe
BauPortal 2|2024
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