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Dach- und Zimmererarbeiten

Minimiertes Risiko durch Vormontage

Baubeschäftigter montiert Gesimsteile an einem Montagetisch.
Längere Gesimsteile lassen sich auf einem Montagetisch sicher und in ergonomischer Haltung montieren.
Bild: Fa. Bauer

 

Damit der Mensch erst gar nicht auf dem Balken balancieren und sich damit in Lebensgefahr begeben muss, ist die Vormontage im Holzbau eine moderne Methode, die immer häufiger angewandt wird. Die Vormontage ist ein Prozess in der Fertigung, bei der für bestimmte Bauteilegruppen bereits vor der Lieferung eine erste Montage in einer Produktionshalle vorgenommen wird. Dies spart in der Endmontage vor Ort Zeit und verringert zugleich das Fehler- bzw. Unfallpotenzial. Häufig wird Vormontage bei der Fertigung von Dachstühlen, dem Belegen der Kehlbalkenlage, der Sicherung von Treppenhausöffnungen sowie beim Anbringen von Seitenschutz beim Fertigteilbau angewandt.

 

Vormontage am Stand der BG BAU

Wie Vormontage in der Praxis funktioniert, können Interessierte am Stand 8.411 erleben:

An zwei Montagetischen werden zum einen Wandelemente und zum anderen Dachelemente vorgefertigt. Wie diese Elemente später in das Gebäude versetzt und eingehoben werden, zeigen anschaulich kurze Filme am Messestand. Vor Ort werden dann auch Hilfsmittel zum komfortablen und sicheren Versetzen und Einheben wie Traversen und verschiedene Lastaufnahmemittel vorgestellt. Für die individuelle Erkundung der Vormontage gibt es parallel noch eine VR-Anwendung. Mit der VR-Brille (VR: Virtual Reality) können die Standbesucherinnen und -besucher in eine virtuelle 360°-Umgebung eintauchen und so den Prozess der Vormontage von Dachelementen sowie die spätere Montage auf der Baustelle eigenständig und interaktiv erkunden.

 

Drei Baubeschäftigte nehmen ein vorgefertigtes Dachelement in Empfang, das per Kran und Traverse von oben auf den Dachneubau herabgelassen wird.
Mit Traversen können Dachelemente sicher und komfortabel versetzt und eingehoben werden.
Bild: BG BAU – Peter Murnauer

 

Vorteile der Vormontage

Durch Vormontage am Boden lassen sich Absturzunfälle in der Höhe vermeiden, denn durch die Vorfertigung am Boden werden die Zeiten für Arbeiten in der Höhe und damit die Absturzgefahren deutlich reduziert. Zudem vermeidet man auch Unfälle durch Stolpern, Rutschen oder Stürzen, da keine oder wenige Zuschnitt-Reste etc. auf der Baustelle anfallen, die die Verkehrswege beeinträchtigten – die angelieferten Teile aus der Vormontage haben bereits die entsprechenden Maße und müssen nicht mehr vor Ort zugeschnitten werden.

Aber Vormontage hat noch weitere Vorteile: Die Herstellung der vorgefertigten Elemente kann im Vergleich zur Baustellenmethode witterungsunabhängig stattfinden – also zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter. Damit sind die Beschäftigten in den Sommermonaten weniger stark der schädlichen UV-Strahlung und in den Herbst- und Wintermonaten weniger Regen und Schnee ausgesetzt. Zudem ermöglicht die Vorfertigung in einer Produktionshalle meist auch ergonomisches Arbeiten. Die Montagetische sind in der Regel so angelegt, dass sie ohne Rückenbelastung nutzbar sind. Die Schutzmaßnahmen bei der Vormontage konzentrieren sich dementsprechend auf die persönliche Schutzausrüstung (PSA). Des Weiteren verringern sich auch die Ausgaben für Arbeitsmittel – weniger Kraneinsätze und weniger Werkzeuge sind nötig – sowie Baustelleneinigung und Entsorgung. Zudem entfällt ein Teil der Wegezeiten und der Montageübernachtungen.

 

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Autor

Peter Murnauer

BG BAU Prävention
Region Süd


Ausgabe

BauPortal 2|2022