Mängel bei der Ermittlung der arbeitsbereichs- und tätigkeitsbezogenen Faktoren
Die Einteilung der Baustelle in Arbeitsbereiche fehlt:
Check 12
- Räumliche Einteilung der Baustelle in Arbeitsbereiche vornehmen gemäß vorgefundenen Sachverhalten wie stoffliche Unterschiede, Etageneinteilung von Gebäuden, Unterschiede in den Arbeitsverfahren.
Die Ermittlung und Einbeziehung der tätigkeitsbezogenen Faktoren der Gefährdung fehlt oder ist nur oberflächlich durchgeführt:
Beispiel:
- Aufsichtführende, die bei „Sanierung eines Tanklagers“ nur kontrollieren, sind unter Umständen „nur inhalativ“ gefährdet.
- Beschäftigte, die im gleichen Arbeitsbereich eine kniende Tätigkeit auszuführen, haben aber zu den gleichen oder noch zu weiteren Stoffen auch Hautkontakt (Körper, Hände).
Die Beschreibung der zur Ausführung der Arbeiten vorgesehenen Arbeitsverfahren, der sich daraus ergebenden Arbeitsschritte und der damit zusammenhängenden Arbeitsplätze und Einzeltätigkeiten fehlt oder ist zu allgemein.
Beispiele:
- „Aushub kontaminierten Bodens“,
- „Rückbau einer Galvanik“,
- „Erkundungsbohrung mit Ausbau zu Grundwassersanierungsbrunnen“,
- „Herstellung der Oberflächenabdichtung einer Deponie“.
„Nebenarbeiten“ sind nicht berücksichtigt.
Beispiele:
- Transportarbeiten innerhalb der Baustelle oder Straßentransport,
- Arbeiten auf Bereitstellungslager,
- Herstellung von Wasserhaltung oder Baugrubenverbau,
- Abfallaufbereitung (brechen, sieben, konfektionieren),
- Vermessungs- und Kontrollarbeiten.
Check 13
- Beschreibung von sämtlichen Arbeitsschritten (von der Herstellung der Baustelleneinrichtung bis zu endgültiger Fertigstellung), von vorgesehenen Arbeitsverfahren und den sich daraus ergebenden Arbeitsplätzen und Einzeltätigkeiten mit Expositionspotential anfertigen unter den Gesichtspunkten „Wer macht wann was wie, wie oft, wie lange?“ (siehe TRGS 524, Abschnitt 4.5 ff und Abb.3).
Abb. 3: Ermittlung der Arbeitsschritte, Arbeitsverfahren, Arbeitsabläufe, Tätigkeiten
Bild: Andreas Feige-Munzig - BG BAU
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Ausgabe
BauPortal 1|2021