SC Capelle bekommt Vereinsheim im 3D-Druckverfahren

Die Schlossgemeinde Nordkirchen errichtet derzeit das erste öffentliche Gebäude Europas im 3D-Druckverfahren. Das neue Vereinsheim für den SC Capelle wird gemeinsam mit PERI 3D Construction realisiert. Der Gebäudeentwurf stammt vom Architekturbüro Steinhoff Architekten, das verdruckte Material von Heidelberg Materials, einem der weltweit größten Baustoffunternehmen.

Der zweistöckige Bau bietet dem SC Capelle nach Fertigstellung eine Nutzfläche von etwa 330 m². Das Projekt wird durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung mit einer Förderung von 333.000 Euro unterstützt. 

Mit dem Druck des Vereinsheims des Sport-Club Capelle in Nordkirchen entsteht jetzt das erste öffentliche Gebäude in Europa mittels 3D-Drucks und die Gemeinde selbst wird zur Vorreiterin.
 

Weiteres Pionierprojekt

Bürgermeister Dietmar Bergmann sieht in diesem Projekt ein klares Signal, dass kleine Orte in ländlichen Regionen auch Innovationen und Zukunftstechnologien vorantreiben können. Mit dem Vereinsheim in Nordkirchen beweist das Bundesland Nordrhein-Westfalen erneut Pioniergeist auf dem Gebiet des modernen Bauens. Erst das 3D-gedruckte Wohnhaus in Beckum, jetzt ein öffentliches Gebäude, das auf den bisherigen Erfahrungen aufbaut, noch effizientere Prozesse ermöglicht und zudem auch die Möglichkeit bietet, Forschung und Öffentlichkeitsbeteiligung auf noch breitere Füße zu stellen. 

Partnerschaftlicher Ansatz

Für Architekt Lothar Steinhoff ist das neue Vereinsheim des SC Capelle nicht nur für den Verein und die Gemeinde ein herausragendes Projekt. Gemeinsam leisten alle beteiligten Projektpartner auch einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung von Zukunftstechnologien im Bauwesen – und so lassen sich auch wieder mehr junge Menschen für das Handwerk begeistern.
 

Bisher größte Druckerkonfiguration

Wie schon in Beckum liefert PERI 3D Construction die Expertise zum 3D-Druckprozess sowie die nötige Technologie: Der modulare 3D-Drucker COBOD BOD2 erstellt Schicht für Schicht die vertikalen Elemente des Vereinsheims. Dafür rechnet das Unternehmen mit einer reinen Druckzeit von etwa 140 Stunden. Für dieses Projekt wird die bisher größte Druckerkonfiguration aufgebaut: 25 m lang, 15 m breit und 10 m hoch. Für das Unternehmen ist es bereits das fünfte Projekt allein in Deutschland. Zeitgleich druckt PERI 3D Construction das größte Gebäude Europas im 3D-Druckverfahren in Heidelberg. 
 

3D-Druckbeton mit guten Pump- und Presseigenschaften

Heidelberg Materials setzt hier einen 3D-Druckbeton als Hightech-Baustoff ein, der als mineralischer Baustoff zu 100 % recyclebar ist. Darüber hinaus enthält dieser 3D-Druckbeton ein Bindemittel mit etwa 55 % CO₂-Reduktion gegenüber einem reinen Portlandzement. Durch eine gezielte Entwurfsplanung ergibt sich zudem hohes Potenzial für einen effizienten Materialeinsatz. Zudem ist der Beton gut pumpbar und besitzt gleichzeitig sehr gute Extrusionseigenschaften. Die zielsichere Festigkeitsentwicklung sorgt zudem für ein Druckbild mit hoher Formtreue. Um den 3D-Druckbeton nachhaltig lokal zu produzieren und noch flexibler liefern zu können, wurde darüber hinaus in den vergangen zwei Jahren ein Produktionsstandort in Nordrhein-Westfalen aufgebaut.
 

PERI Vertrieb Deutschland GmbH & Co. KG
Schalung Gerüst Engineering

Gemeinde Nordkirchen/SC Capelle 
 

Mehr Informationen zu diesem Bauprojekt unter:
https://3d-capelle.de
http://scc71.de/das-vereinsheim