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In einer Halle, die als Konferenzraum dient, sitzen fünf Personen zu einer Diskussionsrunde zusammen.
In einer Halle, die als Konferenzraum dient, sitzen fünf Personen zu einer Diskussionsrunde zusammen. | Bild: Anke Templiner - BG BAU

Abbruch und Recycling

Netzwerkevent im Urban Mining Hub

Am 30. Mai 2024 luden das Start-up Concular, spezialisiert auf zirkuläres Bauen, die UNDKRAUSS Bauaktiengesellschaft und ALBA Berlin ins Urban Mining Hub in Berlin-Reinickendorf, um im Rahmen eines Netzwerkevents die Möglichkeiten von Re-Use zu diskutieren und erste erfolgreiche Projekte vorzustellen.
 

Der Urban Mining Hub wurde im Juli 2023 als Pilotprojekt von Concular und ALBA zur Wiederverwendung von Bauteilen eröffnet und wird für die Projektdauer von 1,5 Jahren auch von der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) im Rahmen ihrer „Re-Use Berlin“-Initiative unterstützt. Der auf dem ALBA-Betriebsgelände befindliche Hub dient als Umschlagplatz und als Zwischenspeicher – denn eine der größten Herausforderungen ist der zeitliche Abstand zwischen dem Aus- und Wiedereinbau verkaufter Materialien. Darüber hinaus reduziert der Urban Mining Hub die Wartezeiten, die durch Lieferengpässe entstehen, sowie Kosten für die Entsorgung. Während der Pilotphase wurde der Urban Mining Hub für rund 40 Projekte als Zwischenlager genutzt.
 

Sammlung von Lampen, die eingeschweißt auf einer Holzpalette steht.
Lampen zur Wiederverwendung im Lager des Urban Mining Hub
Bild: Anke Templiner - BG BAU
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Liegendes Bündel von Glastüren auf einer Palette
Glaselemente, die bis zur Weiterverwendung im Urban Mining Hub zwischen gelagert werden
Bild: Anke Templiner - BG BAU
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Die Diskussionsrunde

Welche Erfahrungen man aus den ersten erfolgreichen Projekten sammeln kann, war Gegenstand der Diskussionsrunde am 30. Mai, an der Dominik Campanella, Co-Founder & CEO Concular GmbH, Sebastian Sack, Partner bei UNDKRAUSS Bauaktiengesellschaft, Anja Schulze, Technische Leiterin der MBN GmbH, sowie Johannes Butz, Senior Key Account Project Manager Objektgeschäft bei Häfele SE & Co, teilnahmen. Moderiert wurde die Diskussion von Sarah Ruschkowski von der Metabuild GmbH.
 

In einer Halle, die als Konferenzraum dient, sitzen fünf Personen zu einer Diskussionsrunde zusammen.
Austausch im Urban Mining Hub, v. l. n. r.: Dominik Campanella, Johannes Butz, Sarah Ruschkowski, Anja Schulze, Sebastian Sack
Bild: Anke Templiner - BG BAU

 

Re-Use und EU-Taxonomie

Dominik Campanella erläuterte u. a., wie wichtig die systematische Wiederverwendung von Bauteilen für die Umsetzung der Umweltziele der EU-Taxonomie ist. Diese seit 2020 geltende Verordnung definiert die Vorgaben für nachhaltige Investitionen. Konkret enthält sie die Kriterien zur Bestimmung der ökologischen Nachhaltigkeit einer Investition. Eines der Umweltziele der EU-Taxonomie ist der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft. Darüber hinaus hob Dominik Campanella die ökonomischen Anreize hervor, die sich durch die Wiederverwendung ergeben. Neben der Kostenersparnis gegenüber Neukauf fallen auch lange Wartezeiten durch Lieferengpässe weg.
 

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Best Practice: Re-Use von Clestra-Systemwänden

Wie dieses Prinzip in der Praxis ankommt, stellten Sebastian Sack und Anja Schulze anhand ihres gemeinsamen Projekts vor. Bei diesem wurden Glastrennwände, die aus dem Frankfurter PRISMA zurückgebaut wurden, in einem Projekt von UNDKRAUSS und MBN in Berlin-Adlershof wieder eingebaut. UNDKRAUSS als Planungsunternehmen hat die zurückgebauten Systemtrennwände von Clestra für das Neubauprojekt erworben. Die Wände wurden vom Hersteller Clestra von Frankfurt demontiert, transportfähig verpackt und konnten so zerstörungsfrei gerettet werden. Anschließend fanden diese Sekundärmaterialien ihren Weg in den Urban Mining Hub in Berlin-Reinickendorf, wo sie zwischengelagert wurden, bevor sie ihre Reise nach Adlershof in Berlin antraten und dort ebenfalls von Clestra erneut montiert wurden.
 

Fazit

Die Trennwände gelten nun praktisch als neuwertig, inklusive Gewährleistung. Dies eröffnet die Option, sie bei zukünftigen Umbauten erneut zu verwenden. Geplant wurde für die Montage diesmal mit den Maßen der Systemwände, nicht mit den Raummaßen, an die sich die Maße der Systemwände anpassen mussten. Neben der vorbildhaften Ökobilanz – 8,33 t vermiedene CO₂-Emissionen, 135,61 GJ vermiedener Einsatz fossiler abiotischer Ressourcen sowie 130,12 m³ vermiedener Wasserverbrauch – konnte UNDKRAUSS bei diesem Projekt auch 17 % Kosten einsparen. Auch wenn sicherlich nicht alle Bauprojekte mit wiederverwendeten Baumaterialien gestemmt werden können, warben beide Projektbeteiligte für Offenheit gegenüber dem zirkulären Bauen.
 

Autor

Redaktion BauPortal


Ausgabe

BauPortal 3|2024