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Ergebnisse der Studie „Digitalisierungsbarometer“

Titelbild der Studie "Digitalisierungsbarometer für das Bau- und Ausbauhandwerk in Baden Württemberg"
Titelbild der Studie "Digitalisierungsbarometer für das Bau- und Ausbauhandwerk in Baden Württemberg"
Bild: BWHT


Seit Oktober 2020 liefert die Studie „Digitalisierungsbarometer für Gewerke des Baus und Ausbaus in Baden-Württemberg“ erstmalig eine empirische Grundlage zum Stand der betrieblichen Digitalisierung und gibt Auskunft darüber, was Marktteilnehmende erwarten. Aufgrund der Unterschiede zwischen kleinen bis mittleren Unternehmen und größeren Betrieben sind die Unternehmensführungen selbst, aber auch Kammern und Fachverbände in der Pflicht, eine ‚digitale Spaltung‘ zu verhindern. 
 

Auf repräsentativer Basis wurden im Rahmen der Studie Digitalisierungsfortschritte in Handwerksbetrieben der Bau- und Ausbaugewerke in den Dimensionen Betriebsführung und -entwicklung, Marktkommunikation, Geschäfts- und Verwaltungsprozesse sowie betriebliche Leistungserbringung untersucht. Differenziert nach Einstellungen und Mentalitäten („Mindsets“) wurden unterschiedliche Handwerkertypen identifiziert, um unternehmerisches Handeln besser zu verstehen und bedarfsorientierte Beratungen, Förderungen und passgenaue Kommunikation zu entwickeln.
 

Ergebnisse

Das Meinungsbild zur Digitalisierung in den Gewerken des Baus und Ausbaus ist meist positiv. Der ermittelte Gesamtdigitalisierungsgrad mit 35 von 100 möglichen Punkten ist jedoch nicht zufriedenstellend. Hinsichtlich des Digitalisierungsniveaus unterscheiden sich die verschiedenen Gewerke nicht merklich. Relevanter für den betrieblichen Digitalisierungsgrad sind Betriebsgröße, Bildungsniveau sowie Einstellungen der Betriebsleitung. Die höchsten Digitalisierungsgrade haben die Gewerke Schreinerei, Dachdeckerei, Zimmerei und die Elektrotechnik. 

Mit zunehmender Betriebsgröße steigt laut Studie die Bereitschaft, auf Digitalisierung zu setzen, sodass vor allem kleinere Unternehmen noch einen geringeren Digitalisierungsgrad aufweisen. Der Strukturwandel trifft am stärksten kleine, familiengeführte Handwerksbetriebe, die mittelfristig vor einer Betriebsübergabe stehen oder notwendige Investitionen nicht mehr leisten können. Folglich könnten über Generationen aufgebaute handwerkliche Fähigkeiten verloren gehen. Bei Jugendlichen ist das breite Spektrum digitaler Einsatzmöglichkeiten in Handwerksberufen nicht ausreichend bekannt. Wird z. B. die Vereinbarkeit des Berufs mit Privat- und Familienleben stärker in den Fokus gerückt, kann ein Handwerk wieder zum Wunschberuf werden.
 

Schlussfolgerungen, Ausblick

Die Handwerksorganisationen, Kammern und Fachverbände sowie Institutionen und Gremien, die mit dem Handwerk kooperieren, sind stark gefordert, mit erweiterten Beratungskompetenzen Impulse für Digitalisierungsaktivitäten zu geben. Zudem sind passgenaue Fördermaßnahmen notwendig.

Die repräsentative Studie setzt Benchmarks, um den Stand der Digitalisierung im Bau- und Ausbauhandwerk Baden-Württembergs präzise festzustellen. Das Modell wird bundesweit etabliert und fortgeschrieben. 

 

Über die Studie „Digitalisierungsbarometer“

Das „Digitalisierungsbarometer“ im Rahmen der Zukunftsinitiative „Handwerk 2025“ des Baden-Württembergischen Handwerkstags (BWHT) und des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau hat mittels Telefoninterviews Betriebe aus Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Elektro- und Informationstechnik, des Zimmerer- und Holzbaugewerbes, des Schreiner- und Tischler-, Maler-, Stuckateur-Handwerks und Fliesenlegens qualitativ und quantitativ befragt. 

Studie Digitalisierungsbarometer online abrufen
 

Autor

Redaktion BauPortal


Ausgabe

BauPortal 1|2021