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In Dresden entsteht CUBE, das weltweit erste Carbonbeton-Haus

CUBE - Erstes Carbonbeton-Haus
Bild: TU Dresden, IMB, Iurii Vakaliuk
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CUBE - Erstes Carbonbeton-Haus
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Die Tiefbauarbeiten für das erste Gebäude vollständig aus nicht metallischer Bewehrung sind bereits abgeschlossen. Die Hochbauarbeiten beginnen im Mai 2020. Das Carbonbeton-Haus entsteht in der Einsteinstaße 12 in Dresden. Die Baugenehmigung für das Leuchtturmprojekt des C³-Projekts wurde bereits im Februar erteilt.
 

Ressourcenausbeutung und stark steigende CO2-Emissionen sind klimabeeinflussende Faktoren, die in allen Bereichen zum Handeln zwingen. Auch das Bauwesen, mit 70 % der Flächenveränderung und 50 % des Energieverbrauchs weltweit nicht unerheblich an der Umweltbelastung beteiligt, sucht innovative Lösungen zur Reduzierung belastender Faktoren. Eine mögliche Lösung ist das Bauen mit Carbonbeton, mit dem bis zu 80 % Material eingespart und eine Lebensdauer von weit über 200 Jahren erzielt werden kann.

Die Forschung rund um das Bauen mit Carbonbeton wird vor allem vom Projekt vom „C³ – Carbon Concrete Composite“ vorangetrieben, das vom Bundeministerium für Bildung und Forschung finanziert wird.

 

CUBE – Vorzeigeprojekt von C³

Das weltweit erste Gebäude aus Carbonbeton ist das Leuchtturmprojekt des C³-Projekts. Der CUBE bündelt die Ergebnisse, die seit 2014 in diesem Projekt intensiv erforscht werden. Zu den Partnern, die bei diesem Bauvorhaben beteiligt sind, gehören die Unternehmen AIB GmbH, Assmann Beraten & Planen GmbH, Betonwerk Oschatz GmbH, Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG Sebnitz sowie texton e. V., HTWK Leipzig, TU Dresden und Henn GmbH.

Der CUBE ist ein 220 m² großer Experimentalbau, der zur Erforschung der Langzeittauglichkeit von Carbonbeton aus baukonstruktiver, statischer und bauphysikalischer Sicht dient. Auch die Betriebs- und Lebenszykluskosten werden beurteilt. Der CUBE besteht im Wesentlichen aus den zwei Teilen TWIST und BOX.

 

TWIST und BOX

Die TWIST-Elemente sind zwei symmetrisch einander gegenüber angeordnete Schalen, die sich jeweils aus der Wand heraus in ein Dach hinein verdrehen und dadurch gleichzeitig den seitlichen und oberen Raumabschluss bilden. Sie sollen das Anwendungsspektrum der Carbonbeton-Bauweise veranschaulichen.

Die BOX ist der wesentliche Teil des Versuchstands und bietet die Möglichkeit des Austauschs sowie des Langzeitmonitorings von Bauelementen, wie z. B. Fassadenplatten, Wandelementen oder multifunktionalen Carbonbetonelementen im Außen- bzw. Innenbereich, um stetig den neuesten Stand der Technik testen und präsentieren zu können.

Für die BOX werden Fertigteile aus Carbonbeton verwendet, die parallel zum Baubeginn hergestellt werden. Diese Fertigteile können – dank der schon vollzogenen Automatisierung in diesem Bereich – effizient und bei gleichbleibend hoher Qualität produziert werden. Das zeigt, dass Baukörper des Hochbaus komplett aus Carbonbeton bestehen und zudem eine hohe Wirtschaftlichkeit aufweisen können. Realisiert wird die Herstellung der Fertigteile aus Carbonbeton vom C³-Partner Betonwerk Oschatz GmbH.

 

Der Weg zur Fertigstellung

Die Bauarbeiten für das 220 m² große Gebäude haben bereits begonnen. Die Rohbauarbeiten sollen im Mai 2020 beginnen. Mit leichtem Zeitversatz wird dann der TWIST-Dachaufbau realisiert und bis Oktober 2020 abgeschlossen sein. Im Anschluss sind nach aktueller Planung noch die weiteren Arbeiten, wie Verglasung, Innausbau und technischer Ausbau einschließlich der Arbeiten an den Außenanlagen, bis zum Bauende im Dezember 2020 umzusetzen.
 

C3 – Carbon Concrete Composite e. V.
www.bauen-neu-denken.de
 


Ausgabe

BauPortal 2|2020