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Ein-Personen-Gerüste als Alternative zu Leitern

Eine Person steht auf einem mobilen Ein-Personen-Gerüst.
Ein-Personen-Gerüste
Bild: H.ZWEI.S Werbeagentur GmbH

 

Eine gute Alternative zur Arbeit auf einer Leiter stellen die mobilen Ein-Personen-Gerüste dar. Diese können – wie der Name schon sagt – von einer Person auf- und abgebaut werden und ermöglichen zudem einen sicheren Standplatz für hochgelegene Arbeiten bis zu ca. 6 m Arbeitshöhe.

Der Aufbau der Ein-Personen-Gerüste erfolgt Schritt für Schritt von der untersten Plattform kommend, der Abbau entsprechend von der obersten Plattform nach unten. Der oder die Aufbauende nimmt die nötigen Bauteile für das Gerüst, die sie oder er über einen Montagehaken oder einen Klauensystem anhängt, quasi von Ebene zu Ebene mit.

Ein-Personen-Gerüste können leicht – in der Regel ohne Werkzeug – zu einem Gerüstwagen mit Rollen umgebaut werden und dank ihrer kompakten Maße (im Durchschnitt 1,2 m × 0,7 m) ohne Schwierigkeiten zum und vom Einsatzort in normalen Nutzfahrzeugen transportiert werden.

Beim Auf- oder Abbauen ist darauf zu achten, dass die Räder bzw. Rollen des Gerüstwagens festgestellt werden müssen.

 

Ein-Personen-Gerüste als Arbeitsschutzprämie: Fördermodelle

    • pro Ein-Personen-Gerüst mit 3-T-Methode 25 % der Anschaffungskosten, maximal 500 Euro
    • pro Ein-Personen-Gerüst mit systemintegriertem vorlaufenden Seitenschutz 50 % der Anschaffungskosten, maximal 1.500 Euro
    • pro Maßnahme 50 % der Anschaffungskosten, bis zur maximalen Fördersumme

 

3-T-Methode oder vorlaufender integrierter Seitenschutz

Bei der Aufbauvariante 3-T-Methode (engl. Through The Trapdoor = in der Durchstiegsluke sitzend) erfolgen Einbau und Ausbau des Seitenschutzes für die oberste Lage, indem die Person nach dem teilweisen Durchstieg durch die Durchsteigsluke auf der Plattform sitzt. Für die Montage oder Demontage des Seitenschutzes könnte die Person aber auch auf der obersten Plattform stehen. Im Gegensatz zum vorlaufenden integrierten Seitenschutz handelt es sich bei der 3-T-Methode um eine willensabhängige Auf- oder Abbauvariante.

Bei vorlaufendem integrierten Seitenschutz dagegen montiert oder demontiert die Person aufgrund der vorgegebenen Montagereihenfolge den Seitenschutz immer aus der darunterliegenden Lage im gesicherten Bereich. Erst dann erfolgt bei dem Aufbau der Aufstieg in die oberste Lage. Während der Demontage des vorlaufenden integrierten Seitenschutzes befindet sich die Person bereits in der darunterliegenden und gesicherten Lage. Diese Zwangsläufigkeit besteht bei der 3-T-Methode nicht.

Das heißt, dass das Restrisiko Absturz bei der Methode vorlaufender integrierter Seitenschutz deutlich minimiert ist, da die Person sich immer in einem Bereich befindet, der während der Auf- und Abbauarbeiten von einem mindestens zweiteiligen Seitenschutz gesichert ist.

 

Produktseitige Voraussetzungen für die Förderung

Die BG BAU fördert die Anschaffung von Ein-Personen-Gerüsten, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllen. Die fahrbare Arbeitsbühne muss nach der DIN EN 1004 hergestellt sein. Des Weiteren muss die Herstellerfirma den sicheren Auf- und Abbau durch eine Person, sprich durch vorlaufenden Seitenschutz oder die 3-T-Methode, in ihrer Aufbau- und Verwendungsanleitung beschreiben. Da sie durch den sicheren Standplatz in Verbindung mit einer Absturzsicherung für hochgelegene Arbeitsorte eine gute Alternative zu den meisten Leitertypen bieten, werden sie bis ca. 6 m Arbeitshöhe gefördert.

 

Warum unterschiedliche Förderhöhen?

Die Förderhöhen wurden aufgrund des Gefahrenminimierungsgebots nach dem Arbeitsschutzgesetz festgelegt. Bei der 3-T-Methode verbleibt das beschriebene Restrisiko abhängig vom Verwendenden, das bei systemintegrierten Absturzsicherungen nicht vorhanden ist.

 

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Autor

Achim Fachbach

BG BAU Prävention
Referat Hochbau


Ausgabe

BauPortal 2|2022